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Donnerstag, 2. August 2007

Werbliche Dysfunktion

Neulich erhielt ich eine Email, in der stand Folgendes zu lesen: Sie leben nur einmal. Warum nicht mal was Neues ausprobieren? Recht hat der Schreiber! Beim Weiterlesen musste ich dann allerdings feststellen, dass man mir nur Medikamente verkaufen wollte, Cialis und ein weiteres Produkt. Die Nachforschung bei Google ergab, dass die Pillen bei erektiler Dysfunktion helfen. Na danke schön! Wer hat denn gesagt, dass ich das brauche? Aber ich will nicht die beleidigte Leberwurst spielen, sondern viel lieber zum Thema zurückkommen.
Die Aufforderung lautete „Versuchen Sie mal was Neues!“ Da sollte man doch ein Angebot erwarten, welches ein Stück weit eine Herausforderung ist, was Spannendes verspricht oder zumindest den Hauch des Verruchten hat. Was kommt stattdessen? Mir werden Medikamente angeboten, diskret versandt und besonders billig. Das ist es also, was mein Leben eine Wende geben soll? Ein paar Pillen kaufen, dazu noch „diskret“, nicht zu vergessen „billig“. Wer solche Aufforderungen schreibt, der findet es bestimmt auch spannend, im Supermarkt um die Ecke auf Schnäppchenjagd zu gehen. Haben diese Internetkrämer wirklich nichts besser zu bieten?

Zugegeben, erektile Dysfunktion ist bestimmt nicht besonders angenehm. Mag sein, dass Manchem besagte Mittelchen Linderung verschaffen. Vorausgesetzt der Proband leidet nicht schon immer unter einer Schwäche seiner Männlichkeit, so bedeutet die Wirkung von Cialis & Co. für ihn jedoch nichts Neues, sondern maximal das Wiedergewinnen alter Fähigkeiten. Das ist zwar schön, widerspricht aber deutlich dem eigentlichen Kern der Werbebotschaft. Nun wissen wir alle, dass Werbung übertreibt und lügt, nur müssen sich die Absender nicht wundern, wenn man, nachdem der Schwindel aufgeflogen ist, keine Lust mehr auf ihren Mist hat. Zum Glück hat das Leben mehr zu bieten als eine Latte… schwachsinniger Produkte.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Debil bloggt? Bin gespannt auf Deine weiteren Artikel!

Anonym hat gesagt…

Was macht man gegen geistige Dysfunktion?

Wenn diese Leute ihre unglaubliche Kreativität anders kanalisieren würden (Anlegen von Blumenbeeten an der Autobahn, Schnitzen kleiner Souvenirs für Besucher der öffentlichen Toilette am Kulturpalast), wäre doch allen wirklich geholfen!

MG